Familienaufstellungen und Systemaufstellungen

Kurz zusammengefasst

Familienaufstellungen und Systemaufstellungen sind ein schneller Weg, um Klarheit zur eigenen Problemstellung zu finden. Die Anliegen können sehr unterschiedlich sein. Möglich sind  Entscheidungsfragen, die Verdeutlichung von Positionen innerhalb einer Familie oder auch Muster und Verhaltensweisen, die man gerne ändern würde.

Nutzbar machen wir uns dazu eine menschliche Fähigkeit, die uns das einfühlen in andere Personen ermöglicht und mittels anderer Personen ein System im Raum sichtbar macht.

Hintergrund

So individuell wir Menschen auch sein mögen, eines haben wir alle gemeinsam: Wir werden in eine Familie hineingeboren. In ihr bestehen Beziehungen und Bindungen, teilweise bewusst oftmals aber auch verborgen.

Wir lernen, fühlen und leben unsere Beziehung in der Familie mit all deren Freuden und Leiden in diesem Beziehungsnetz. Während wir uns innerhalb dieses ursprünglichen Beziehungsnetzes bewegen, erscheint unser Verhalten passend, doch zu späteren Zeiten und in anderen Beziehungen/ in anderem Kontext ist manchmal die psychische Verfassung und das daraus resultierende Verhalten nicht oder nicht mehr verstehbar und scheint unpassend.

Dabei haben viele von uns fest verankerte Glaubenssätze. Dies äußert sich zum Beispiel darin, dass man ständig auf der Suche nach seinem Platz im Leben ist, nirgends ankommt, unter Krankheiten/ Ängsten leidet oder dass man alles als schwer empfindet. Oft ergeben sich Probleme mit Partnern, vielleicht mit den Kindern, mit Kollegen eben mit der Umwelt, in der wir uns bewegen.

Auch erleben viele von uns das Leben als permanente Herausforderung. Wir geraten in wiederkehrende Situationen, tun Dinge, die wir nicht tun wollen und schaffen es in einigen Bereichen partout nicht, Dinge zu tun, die wir uns erträumen.

Technik

Man unterscheidet – je nach Anliegen – zwischen Familienaufstellung, Organisationsaufstellung oder Strukturaufstellung. Aufstellungen sind Beratung und Hilfestellung, um z.B. aus der tragischen Familien-Historie wieder zur Ordnung zurück zu finden, um dann in Ruhe und Gelassenheit zum persönlichen Frieden, zum Glück, zur Liebe und zum Erfolg zu kommen.

Aufstellungen sind ein im Wortsinn transpersonales Verfahren, Einsichten zu gewinnen, Dinge auszusprechen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Dabei werden sowohl das innerseelisches Erleben als auch die familiären und sozialen Beziehungen mit eingeschlossen. In Aufstellungen werden Zusammenhänge und deren Wirkungen abgebildet, die sogar über Generationen hinweg greifen.

Bei Systemaufstellungen / systemischer Therapie steht dabei die Wahrnehmung im Mittelpunkt und die Chance, sich sein Feld „von außen“ anschauen zu können. Der Klient wählt Stellvertreter für sein Anliegen und zumeist auch für sich selbst. Es werden in einer Gruppe Personen aus dem frühen Beziehungsnetz – vertreten durch Teilnehmer der Gruppe – im Raum in Beziehung zueinander gestellt. Schon aus diesem „In -Beziehung- zueinander- Stehen“ wird oft sichtbar, wo eine „Störung“ liegt. Dann folgt ein Prozess des Aufrollens und Aufarbeitens bis hin zu der Ursache der Probleme/ Ängste/ Annahmen.

Wie genau?

Zum einen wird so, was bis jetzt im Inneren verborgen war, einmal im äußeren Raum sichtbar, einsehbar und verstehbar. Von außen betrachtet kann der Klient seine Problematik bildlich wahrnehmen und mit Hilfe des Therapeuten und Systems neues verankern, altes auflösen und loslassen und Dinge neu sortieren/stellen.

Daraus ergeben sich nicht zwingend konkrete Handlungsfelder für den Klienten. Oft geschieht die Wirkung der Aufstellungsarbeit vor allem im Unbewussten und durch die Wahrnehmung, wie die verschiedenen Beziehungen zu einander sind. Daher empfiehlt es sich nach einer Aufstellung mindestens 72 Stunden nicht darüber zu sprechen.

Zentrales Arbeitsmittel in Aufstellungen ist die sogenannte stellvertretende Wahrnehmung, eine grundlegende menschliche Fähigkeit, die Erfahrungen anderer Menschen im eigenen Inneren nachzuvollziehen und körperlich und gefühlshaft zu “wissen”, ohne zuvor über diese fremden Erfahrungen informiert zu sein.

Diese Fähigkeit, Medium für die Erfahrung anderer zu sein, ist altes Menschheitswissen, wurde z.B. in der Psychoanalyse in den Konzepten der Gegenübertragung oder des Spiegelphänomens formuliert und hat im Vorgehen bei Aufstellungen eine besonders differenzierte Ausarbeitung erfahren. So erweisen sich Aufstellungen als “wissende Felder”, die die naturwissenschaftlichen Feldbegriffe (“morphogenetische Felder”, “Vakuumfelder”) durch die Erfahrungen eines geistigen Informationsfeldes mit u.U. hochwirksamen Heilungspotenzen bestätigen und ergänzen.

Anerkannte Systemaufstellerin DGfS